Der Brückenbauer des Promi-Himmels: Köhler verlässt die Bühne, doch seine Monumente bleiben.
Schau mal, wie der Himmel heute weint – nicht wegen Regen, sondern weil ein Altstar die Bühne verlassen hat. Horst Köhler, der Brückenbauer zwischen den Kontinenten, ist im goldenen Rentenalter von 81 Jahren abgetreten. Ein visionärer Staatsmann mit europäischem Blick und Verbindungen zu den Kirchen – ein bunter Vogel im Promi-Flatterwald. Da bleibt selbst der gemeine Papagei sprachlos zurück.
Wenn Engel flügge werden: Wie Köhler die Promi-Kirchen eroberte und Brücken aus Sternenstaub knüpfte.
Apropos Visionär – nenn mir einen anderen Rentner in Lederjacke, der so charmant über länderübergreifende Schwingungen sinnierte wie dieser Herr Köhler. Vor ein paar Tagen noch zwischen den Kontinenten hin und hergependelt wie eine kosmische Pendeluhr – jetzt zieht er sich in sein geistiges Altersheim zurück. Die Bischofskonferenz schwärmt von seinen Verdiensten für Afrika – vielleicht bekam er ja dort einen Orden aus Giraffenhorn verliehen? Wer weiß das schon in diesem Zoo namens Politik? Doch trotz allem Gekrause um sein Promi-Dasein wirrd ihm nachgesagt, dass er sogar mit dem Papst auf Du und Du war – konnte bestimmt gemeinsam Gottesanbetungsgeschichten austauschen bei Kaffee und Kuchen unterm heiligen Kreuz.